Lebensstil, Treffpunkte, Mode und Sprache

Swing Jugend im dritten Reich!





Die Mode:Der Herr: Sakko & Regenschirm
Die Dame: Feminin,Locken & Make up

Die Anfänge der Swing Jugend liegen in den 20er Jahren. Alles fing an mit einer neuen Musikrichtung den Swing/bzw. der Jazzmusik. Dieser kam ursprünglich aus Amerika und wurde meistens von Afroamerikanern gespielt, Swing war das „Schwebende, Mitreißende, das federnd vorwärts Treibende.“ (Quelle: Swing Kids-Jörg Ueberall) Besonders in den Großstädten, wie zum Beispiel Berlin, Hamburg, oder Frankfurt am Main fanden sich viele begeisterte Jugendliche, die sich mit der Musik identifizierten und denen es einen neuen internationalen und weltstädtischen Lebensstil ermöglichte. Außerdem waren sie unpolitisch. Die meisten Mitglieder stammten aus dem Mittelstand und dem gehobenen Bürgertum. Die Mitglieder der Swing Jugend trafen sich zu Anfang oftmals in Cafés, oder Clubs. Bands wurden gegründet und Partys veranstaltet, auf denen exzessiv bis in den frühen Morgen hinein getanzt wurde. Anfänglich trafen sich die Swing-Kids noch zu großen Partys mit mehreren hunderten Jugendlichen. Doch später um 1940 wurde ihnen dies durch nationalsozialistische Razzias verwehrt, da die Nationalsozialisten der Swing Jugend als entarteten Lebensstil gegenübertraten. So trafen sich die Jugendlichen nach und nach nur noch in privaten Rahmen und bei geheimen Festen. Doch unterkriegen ließen sie sich nicht! Auch nicht bei ihrer Mode, denn mit dem Swing entdeckten die Jugendlichen auch gleichzeitig eine neue englisch/amerikanische Art der Kleidung. Diese entsprach nicht der Blut- und Rassenideologie der Nazis. Die Jungen trugen oftmals lange Haare, Hüte, karierte Sakkos, Anzüge und Mäntel, sowie einen Regenschirm. Die Mädchen hingegen kleideten sich bewusst weiblich. Kurze Röcke, welche die Figur betonten, lange Hosen, die Selbstbewusstsein ausstrahlen sollten und eine Zigarette, die mit Hilfe einer langen Zigarettenspitze geraucht wurde, waren unverzichtbar. Auch Make-up und Dauerwelle durften nicht fehlen. Doch auch die Sprache die sie benutzen hatte ihre Auffälligkeiten. Sie benutzen immer wieder englische Wortfetzen und gaben sich untereinander englische Kosenamen. Auch Spottverse auf Nazigrößen waren durchaus die Regel. Ein gutes Beispiel hierfür ist: „Man rief nicht „Heil Hitler", sondern "Heil Hotler" (in Anlehnung an das Wort "Hotten", das von dem Begriff "hot music" als Bezeichnung für Jazz abgeleitet worden ist).“ In manchen Kreisen wurden auch aus Provokation jüdische Wörter etabliert.

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