Zeitzeuge Dietrich Goerke


Kindheit und Jugend



Dietrich Goerke, als ältester von drei Jungen 1930 in Masuren geboren, verbrachte seine Kindheit in einer Kaserne. Sein Vater, der 1900 geboren wurde, kam 1918, gerade mal 18-jährig, zum Militär und verpflichtete sich danach als Berufssoldat (Hauptfeldwebel) in der kasernierten Polizei. Durch das militärische Umfeld ergaben sich für Herrn Goerke sicherlich besondere biografische Umstände.

Dietrich wurde 1937 in Sensburg (heute polnisch: Mrągowo) eingeschult. Die Familie zog 1939 nach Berlin-Köpenick um, wo er 1940 Mitglied im Deutschen Jungvolk wurde. Von 1943 bis 1945 war er Schüler an der Ordensburg Sonthofen, die in verschiedene Adolf-Hitler-Schulen aufgeteilt war. Goerke war in der AHS "Mark Brandenburg" eingegliedert, die später in Brandenburg aufgebaut werden sollte, es aber nie wurde.

Lebensstationen von Dietrich Goerke 1943-1945





Studium und erste Berufsstationen




Nach dem Krieg studierte der gebürtige Ostpreuße - nach verschiedenen Ausbildungsstationen - Agrarwissenschaften in West-Berlin und sammelte als Interviewer des RIAS Berlin auch Erfahrungen im Mediengenre.

Seit 1956 arbeitete der frischgebackene "Dipl. ing. agrar." in der Automobilindustrie, u. a. als Ableitungsleiter bei Rheinstahl-Hanomag sowie Hauptabteilungsleiter und Prokurist bei den Büssing-Automobilwerken.


Unternehmensberater für Staat und Wirtschaft





Dr. Dietrich Goerke in den 1990er Jahren (Privatbesitz: D. Goerke, o. J.).

1971 begann die erfolgreiche berufliche Laufbahn als selbstständiger Unternehmensberater für Marketing und Öffentlichskeitsarbeit. In dieser Funktion war Herr Goerke einerseits für die Bundesministerien des Inneren, für Forschung und Technologie sowie für Verteidigung, andererseits für die Wirtschaft tätig. Als langjähriger Berater der Energiewirtschaft sammelte er Renomée.

Unser Zeitzeuge war 1987 Begründer und erster Herausgeber der heute noch erscheinenden Zeitschrift "Bund + Beruf", die sich als Brücke zwischen Bundeswehr und Wirtschaft sieht. Die langjährige Verbindung mit der Bundeswehr mündete für den "Major der Reserve" 1992 in die Verleihung des "Ehrenkreuzes der Bundeswehr" in Gold.

1998 - längst im Ruhestand - promovierte Dietrich Goerke mit der Forschungsarbeit "Ansatzpunkte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Pflanzenöl als Treibstoff gegenüber Dieselkraftstoff" an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Ehrenamtliches Engagement



Seit Jahrzehnten ist der heute 80-Jährige kommunalpolitisch im CDU-Ortsverband seines heimatlichen Umfelds Bendorf aktiv. Er gründete 2003 einen Förderverein zum Erhalt des Sayner Freibads, was er zielstrebig erreichte.

In den letzten Jahren beschäftigt Dietrich Goerke verstärkt seine Vergangenheit als Adolf-Hitler-Schüler. 1994 organisierte er ein Klassentreffen der ehemaligen Jahrgangskameraden. Im Dezember 2009 wurde unser Zeitzeuge schon einmal vom Deutschlandfunk zu seiner Zeit in Sonthofen befragt.

Er arbeitet derzeit an einer Publikation seiner Erinnerungen.

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